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„ILMILMN“: Nina Chubas zweites Album ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle

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Tagged: Nina Chuba

Die neuseeländische Pop-Sängerin Lorde singt auf ihrem Fan-Favourite „Supercut“: „We were wild and fluorescent, come home to my heart, uh“. Auf Nina Chubas zweitem Album „Ich lieb mich, ich lieb mich nicht“ ist es, als würde sich die Sängerin diese Worte ihrer Musikkollegin zu Herzen nehmen und ein ganzes Album daraus machen. Dabei pflückt sie die Blütenblätter eines Gänseblümchens und wägt mit diesem bekannten Kinderspiel ab, ob sie sich selbst lieben kann oder nicht.

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Auf 19 Songs schüttet uns die Sängerin aus Wedel ihr Herz aus und zeigt, was man als Mitte 20-Jährige so fühlt. Selbstzweifel, Abwägungen, Klarheiten und Unsicherheiten inklusive. Und eigentlich fasst sie das ganze Album in der zweiten Strophe von „Unsicher“, dem Herzstück des Albums, gut zusammen: „Mama sagt, sie glaubt, ich weiß jetzt, wie das alles funktioniert / Aber ich meld‘ mich, wenn ich wein’n muss, immer noch zuerst bei ihr / Ich hab‘ Angst vor dem Alleinsein, Mitte zwanzig, um halb vier / Und kann dich einfach nicht vergessen, kommst du heute noch zu mir?“.

Selbstliebe, Selbstzweifel, Selbstreflektion

Es geht darum, dass man sich mit Mitte 20 mit seinen Girls mal fühlen kann, als sei die Welt ein kleiner Ball, den man sich hin- und herwirft („RAGE GIRL“) und in puncto Liebe langsam weiß, was man möchte und was nicht („Wenn das Liebe ist“, „Fucked Up“, „Überdosis“). Aber eben auch, dass schon beim nächsten Morgengrauen die fiesen Gedanken an einem nagen, ob das alles so richtig ist, was man gesagt und gemacht hat. Im titelgebenden „ILMILMN (Skit)“ erkennt Nina Chuba dann, dass man ohnehin nur gegen sich selbst verlieren kann, aber sich eben auch bis zum Ende das eigene Zuhause bleibt. Oder wie Nina sich selbst verspricht: „Bleib‘ bei dir bis zum Schluss“.

Mit „ILMILMN“ zeigt die Sängerin, dass sie sich weiterentwickeln kann und sich dabei trotzdem treu bleibt. Der Genre-Mix aus Pop, Rock, Bossa Nova und Hip-Hop springt über den typischen Nina Chuba-Dancehall-Sound von sanften Klavierballaden bis zu harten Gitarrenriffs. Bei Produktion und Schreibprozess hatten unter anderem Flo August, Megaloh und Inga Humpe ihre Finger mit im Spiel. Und während sich Ninas Debütalbum „Glas“ und ihre „Farbenblind EP“ sound- und emotionsweise wie Tag und Nacht unterscheiden, kommt auf „ILMILMN“ alles zusammen.

Auf diesem zweiten Album zeigt die Künstlerin, dass sie bei sich selbst angekommen ist und in sich ein Zuhause gefunden hat. Und das zieht sich thematisch wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Über die lyrischen Höhen und Tiefen der 20er hinweg sind für sie nach dem Ausflug in die Paradiesgärten von „ILMILMN“ vor allem zwei Dinge klar: „Nina weiß, dass Nina kann“ und „Wenn ich mich verlier‘, dann weiß ich immer, wo ich suchen muss“. Zuhause ist für Nina da, wo ihr Herz ist.

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